Sonntag, 15. April 2012

Rezension: How to be a woman

Heute geht es um "How to be a woman" von Caitlin Moran.

In "how to be a woman" schreibt Caitlin Moran über die Schwierigkeiten, eine Frau zu sein. In den ersten Kapiteln wird Charlotte-Roche-ähnlich erzählt, wie Caitlin ihre erste Menstruation bekommt, Schamhaare an sich entdeckt und verzweifelt Namen für ihre Brüste und ihre "Fotze" sucht. Anschließend beschließt sie Feministin zu werden und kämpft damit, den passenden BH zu finden und sich zu fett zu finden. Im weiteren Verlauf des Buches geht Caitlin Moran alle sonstigen Ereignisse durch, die eine Frau ihrer Meinung nach ausmachen: Hochzeit, Kinder kriegen, Abtreibung, Klamottenkauf & Schönheitschirurg.
Nun ja, Caitlin Morans Geschichten erinnern mich eher an ein riesengroßes Gejammer. Die ersten Kapitel über die Menstruation fand ich eher ekelig als unterhaltsam, sie haben mich sehr stark an "Feuchtgebiete" erinnert. Beschreibungen à la "Manchmal kommen auch richtige Blutklumpen raus, die aussehen wie rohe Leber. Ich vermute, dass das meine Gebärmutterschleimhaut ist, die sich da stückchenweise ablöst." (S.29) müssen nicht unbedingt sein. Es wirkt ein wenig so, als habe Caitlin in ihrer gesamten Jugend nichts anderes gemacht, als solche Beobachtungen an sich selber durchzuführen und sich selbst zu befriedigen. Insgesamt findet man in Caitlin Morans Beschreibungen eher wenige positive Elemente. Sie sieht vieles einfach nur negativ. Dennoch finden sich auch einige unterhaltsame Erzählungen in ihrem Buch. Zwar ist auch ihre erste Geburt und ihre Abtreibung sehr negativ und schmerzhaft beschrieben, dennoch wirken diese Beschreibungen sehr real. Auch das Treffen mit Lady Gaga ist unterhaltsam.
Dieses Buch soll also ein "feministisches Manifest" sein? Ich bin mir da nicht so sicher. Nach Caitlin Moran, passen alle Frauen in das Bild einer britischen Mittelklasse-Frau und lesen das OK-Magazin. Das Cover des Buches ist auch passend gestaltet. Caitlin muss sich in ihrem Leben ganz schön durchboxen (deswegen die Boxhandschuhe), aber auch ich als Leser habe mich durch manche Kapitel ein wenig durchboxen müssen. Das Pink im Inneren des Buches fällt sehr stark ins Auge. Wieder so ein Vorurteil: Nicht alle Frauen mögen Pink!
Insgesamt ist "how to be a woman" ein nettes Buch für zwischendurch, was mich allerdings nicht durchgehend überzeugt hat. Es ist interessant zu sehen, dass auch andere Frauen mit ähnlichen Problemen wie man selber zu kämpfen haben. Aber nicht das ganze Leben besteht nur aus Problemen oder? Dann wäre es allein ja schon ein Problem, überhaupt eine Frau zu sein. Von mir gibt es hierfür 3 Sterne.

Was lest ihr momentan so? Ich freue mich immer über gute Buchtipps!

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